Sanierung und Umnutzung denkmalgeschütztes Geschäftsgebäude Halberstadt

WohnenAktuelle Projekte
Ort :Breiter Weg 13, 38820 Halberstadt
Bauherr :Privat
Planung :cubus plan gmbh
Leistungszeit :2018 - 2019
BGF :3075 m²
Leistungen :Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung

Das Gebäude wurde in den 1930er Jahren als Geschäftsgebäude errichtet. Als eines der einzigen Gebäude in seiner Straße, die den zweiten Weltkrieg überstanden hatten, wurde es seit Errichtung gewerblich genutzt . Bis zur Wende waren in den oberen Geschossen Büroräume untergebracht. Im Laufe der Jahre wurden einige Umbaumaßnahmen durchgeführt, wie beispielsweise der Einbau eines Aufzugs sowie die Erneuerung der Fassade im Erdgeschoss. 

Das Gebäude befindet sich in der Halberstädter Innenstadt, direkt in der Verkaufsstraße Breiter Weg. Es wird südlich aus der Fußgängerzone Breiter Weg erschlossen. Rückwärtig befindet sich auf dem Grundstück ein Hof, der zur Anlieferung des Marktes im Erdgeschoss genutzt wird. Dieser wird durch die Lichtwerstraße erschlossen. Das gesamte Gebäude ist voll unterkellert und in Massivbauweise errichtet. Die Fassade besteht aus Stampfbetonsteinen und steht unter Denkmalschutz. Sie ist durch eine Vielzahl großer Fensteröffnungen mit mehrfacher Sprossenunterteilung gegliedert und zeichnet sich durch eine Horizontalität durch das Fugenbild der Stampfbetonsteine aus.

Die Decken und das Treppenhaus sind massiv ausgeführt. Im Dachgeschoss sind im Bestand Dachgauben zu 3 Seiten ausgebaut. Im Inneren ist das Gebäude in kleinere Zimmer untergliedert. Die Wände sind vornehmlich in Leichtbauweise ausgeführt. 

Nutzung:

Das Gebäude soll im Erdgeschoss seine ursprüngliche Nutzung als Kaufhaus beibehalten. Die oberen Geschosse sollen als Wohnungen umgebaut werden. Die Wohnungen sollen eine studentische Zielgruppe ansprechen. Im Kellergeschoss ist eine Teiluntergliederung in Mieterkeller geplant. 

Die nachfolgenden Umbaumaßnahmen beziehen sich auf das 1.OG, 2. OG und DG. Das Erdgeschoss bleibt im Bestand. Dieses wird lediglich auf brandschutztechnische Anforderungen geprüft und ggf. ertüchtigt. 

Um das Gebäude der neuen Nutzung anzupassen sollen die Grundrisse neugegliedert werden. Dies geschieht unter größtmöglichem Bestandserhalt und einem geringen Eingriff in die Fassade. Ein notwendiger Flur erschließt die rechts und links abgehenden Wohneinheiten, die aus einem Zimmer mit Wohnküche und Bad bestehen. In den Geschossen 1 und 2 sind 4-5 Wohneinheiten, im Dachgeschoss 3 Wohneinheiten geplant. Es befindet sich jeweils eine Wohnung an der Kopfseite des Flurs. Die Wände werden in Trockenbauweise hergestellt. Wohnungstrennwände werden massiv oder mit schallschutzgerechten Trockenbauwänden ausgeführt. Die Decken werden teilweise zur Herstellung einer Installationsebene abgehängt. Die sanitären Einrichtungen und die Elektrik werden komplett erneuert. Im Dachgeschoss sind die Bestandsgauben aufgrund ihrer zu hohen Brüstungshöhe nicht nutzbar. Es ist der Ausbau von zwei großen und einer kleineren Gaube vorgesehen, die für ausreichende Belichtung sorgen sollen und den zweiten Rettungsweg gewährleisten. Die Gauben nehmen in ihrer Form die Gliederung der Fassade auf, sollen sich jedoch in zeitgenössischem Material vom historischen Bestand abheben.